Biegen von Vollholz

Anwendung

Die Fertigungstechnik Biegen von Vollholz konzentriert sich heute auf zwei Bereiche:

  • Stühle
  • Rodel & Schlitten

Bei beiden Anwendungen kommen die Eigenschaften von gebogenem Holz auf sehr günstige Weise zum Tragen:

  • Keine Störung des Faserverlaufs, die hohe Schlag- und Bruchzähigkeit bleibt erhalten.
  • Das günstige Verhältnis von Festigkeit zu Gewicht wird durch die geringen nötigen Querschnitte noch unterstützt.

Verfahren

Holzbiegen ist relativ einfach: Laubholz mit ca. 16 – 20% Feuchte wird in vorgesehener Abmessung mit etwas Überlänge in einer Dampfretorte mit Dampf biegeweich gemacht. Die Dämpfzeit (ca. 1- 2 Minuten je mm Holzdicke) ist abhängig von Holzart, Feuchte und Holzdicke. Das gedämpfte Holz wird in ein passendes Biegeblech gelegt, sofort in die Biegemaschine gesteckt und unmittelbar um eine auf der Biegemaschine befestigte Form gebogen. Über die Enden des Holzes wird eine Klammer gelegt, die Maschine in Ausgangsstellung zurück gefahren und Biegeblech mit Klammer der Maschine entnommen. Dauer des Biegevorgangs ca. 20 – 40s. Entsprechend der Breite können mehrere Teile gleichzeitig gebogen werden. Nach der Biegung verbleiben die Teile für etwa 60 – 90 Minuten im Biegeblech, danach werden sie Luft- oder technisch getrocknet.

Technik

Eine einfache Biegerei besteht aus einem Kompaktdämpfer zum Plastifizieren / Erweichen von Holz, sowie einer Holzbiegemaschinen, verschiedenen Formen, Biegeblechen und Haken.

Eine vollausgestattete Biegerei hat neben einem Dampfgenerator oder Dampfumformer mehrere Dämpfkessel (Autoklaven), zwei oder mehr Biegemaschinen, ein Abkühlband, eine Vorrichtung zum Lösen der Formklammern, sowie Vorrichtungen zum Einspannen von Biegeteilen zum verzugfreien Trocknen.

Bei entsprechender Ausstattung kann pro Biegemaschine mit einem Produktionsvolumen von Teilen für ca. 5.000 Stühle pro Woche (einschichtig, d.h. 8 h Arbeitszeit pro Tag) gerechnet werden.